Presse
25. Mai 2022

So kommen Sie günstig zu Ihrem Feriengeld

Quelle: K-Geld 

Wer diesen Sommer in die Türkei reist und Bargeld benötigt, bezieht dieses am besten an einem Bancomaten am Feriendomizil – und zwar mit einer Debitkarte der Schweizer Handy-Bank Neon. Für 10000 türkische Lira muss man in der Türkei knapp 670 Franken zahlen (Stichtag: 3. Mai 2022, siehe Tabelle). Am Schalter der Zürcher Kantonalbank (ZKB) wären es Fr. 743.20. Das sind Fr. 73.20 oder fast 11 Prozent mehr.

Ferienreisende können einiges sparen, wenn sie die Kosten für den Bargeldbezug vergleichen und ein paar Punkte beachten. K-Geld hat bei neun grossen Banken, den SBB-Reisezentren sowie bei der Handy-Bank Neon in Erfahrung gebracht, wie viel sie für Fremdwährungen beim Geldbezug im In- und im Ausland verlangen und welche Konditionen gelten. Die Migros-Bank sah sich ausserstande, die gewünschten Daten und Angaben rechtzeitig zu liefern. Die Ergebnisse des Vergleichs im Einzelnen:

Geldbezug im Ausland: Die Stichprobe zeigt, dass der Bargeldbezug mit einer Debitkarte (Maest­ro, Postfinance Card, Visa Debit etc.) an einem Bancomaten im Ferienland in der Regel günstiger ist als in der Schweiz bei der Hausbank – und dies, obwohl die Banken pro Auslandbezug am Auto­maten meist eine Gebühr von 5 Franken belasten. Diese paar Franken fallen nicht ins Gewicht, weil der Umrechnungskurs im Ausland viel güns­tiger ist. Dort wenden die Schweizer Banken meist den günstigen Devisenverkaufskurs an, in der Schweiz hingegen den höheren Notenverkaufskurs. Beispiel: Kunden der UBS zahlten am Stichtag für den Bezug von 1000 britischen Pfund in der Schweiz 1300 Franken, am Bancomaten in England aber nur 1253 Franken. Das entspricht einer Differenz von 47 Franken oder 3,75 Prozent. 

Am günstigsten fährt bei allen sechs Währungen im Vergleich, wer sein Reisegeld mit der Master­card Debit von Neon an einem Bancomaten im Feriendomizil bezieht. Noch weniger zahlen nur Kunden der Luzerner Kantonalbank, die an ausländischen Automaten die Karte Visa Debit Prime einsetzen. Diese spezielle Debitkarte lohnt sich aber nur für Vielreisende. Denn die Kartenkosten betragen 108 Franken pro Jahr. 

Gut zu wissen: Bancomatenbetreiber im Ausland verlangen oft eine Extragebühr für Bargeldbe­züge. Das schmälert den Vorteil des günstigen Devisenkurses. Häufig ist das bei Automaten an Flughäfen oder an touristischen Orten der Fall. Eine solche Zusatzgebühr wird den Kunden aber am Automaten vorgängig angezeigt. Tipp: Transaktion abbrechen und einen Automaten einer anderen Bank aufsuchen. Aufpassen müssen Reisende auch, dass sie an ausländischen Banco­maten nicht die angebotene Umrechnung in Schweizer Franken anwählen. Sonst bestimmt der Bancomatenbetreiber den Wechselkurs – und dieser ist fast immer schlechter als jener der kartenherausgebenden Schweizer Bank.

Geldbezug im Inland: An Schaltern der grösseren Banken sind üblicherweise Euro, US-Dollar und britisches Pfund sofort verfügbar. Ein breiteres Währungsangebot gibt es in den Flughafenfilialen von Credit Suisse und UBS, ebenso in den grösseren Reisezen­tren der SBB sowie an den Hauptsitzen der Kantonalbanken. Bei der Postfinance kann man nur Euro beziehen.

Exotischere Währungen können die Kunden bei ihrer Hausbank am Schalter, telefonisch oder übers Internet bestellen. Die Wartezeit beträgt in der Regel ein bis drei Tage. Bei der Credit Suisse muss man das bestellte Bargeld am Schalter abholen. Bei den Kantonalbanken Basel, Bern, Zürich und bei Raiffeisen sind das Abholen am Schalter und der Versand möglich. Bei Post­finance, UBS sowie den Kantonalbanken von Luzern und St. Gallen muss man sich das Geld heimschicken lassen. Die Gebühren für den Versand betragen in der Regel 5 Franken, bei der Postfinance 8 Franken. In den SBB-Reisezentren sind nicht vorrätige Währungen innert ein bis zwei Arbeitstagen am Schalter verfüg­bar – oder werden gleich nach Hause verschickt. Die Geldwechselgebühr beträgt bei den SBB-Reisezentren stets 4 Franken. Für Kunden mit einem General­abo entfällt die Gebühr.

Kursunterschiede: Bei den Währungen Euro und US-Dollar sind die Wechselkursunter­schiede zwischen den Banken beim Bezug am Schalter oder einer Bestellung per Internet oder Telefon nicht allzu gross. Es lohnt sich kaum, des­wegen eine Konkurrenzbank aufzusuchen – zumal für Bezüger ohne Konto oft eine zusätzliche Gebühr anfällt. Bei der Luzerner Kantonal­bank etwa beträgt diese 10 Franken. Der Eurobezug in der Schweiz ist ebenfalls mit der Debitkarte von Neon an einem Bancomaten am vorteilhaftesten – trotz Fremdgebühren.

Bei den übrigen verglichenen Währungen ergeben sich beim Bezug in der Schweiz zum Teil grosse Unterschiede: So verlangt Raiffeisen für den Wechsel von 10000 türkischen Lira 674 Franken. Die ZKB verlangt dafür wie erwähnt Fr. 743.20 – das sind Fr. 69.20 mehr. Beim thailändischen Baht beträgt der Aufschlag zwischen günstigster und teuerster Bank im Vergleich 5,57 Prozent, bei der kroatischen Kuna 6,71 und beim britischen Pfund 3,55 Prozent.

Geld zurückwechseln: Bargeld in Fremdwährungen gibt man am besten im Ferienland aus. Denn beim Zu­rückwechseln in Schweizer Franken wenden die Banken den unvorteilhaften Notenankaufskurs an. Die Banken nehmen an den Schaltern nur Währungen zurück, die sie selber verkaufen oder vertreiben. Bei der Credit Suisse ist die Rückgabe exotischer Fremdwährungen eigenen Kunden vorbehalten. Die Postfinance nimmt nur Euro entgegen. Die Banken akzeptieren generell nur Noten. Diese sollten eine gute, wiederverkaufbare Qualität aufweisen. Reisezentren der SBB wech­seln auch grös­sere Euro-Münzen.

Autor: Thomas Lattmann
Datum: 25.05.2022

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