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11. November 2024

Unser Besuch in Kenia

Wie das Pflanzen von Bäumen Gemeinschaften und Ökosysteme verändert

Im Oktober 2024 sind drei Mitglieder von neon und seiner Community – die neon-Mitarbeitenden Michèle und Mathias sowie der neon green-Nutzer und Teilnehmer des neon green Council Arnaud – nach Kenia gereist, um einen der Standorte von neon green zu besuchen, der von der NGO Eden: People+Planet (ehemals Eden Reforestation Projects) verwaltet wird. Wir wollten uns mehr als drei Jahre nach dem Start von neon green mit eigenen Augen vom konkreten Ergebnis unseres Engagements überzeugen.

Die neon green-Community pflanzt Bäume, indem sie die neon green-Karte einsetzt: Pro 500 CHF, die mit der neon green-Karte ausgegeben werden, wird ein Baum gepflanzt. Unsere Ziele auf dieser Reise waren, Belege dafür zu sammeln, wie diese Bäume eine Wirkung erzielen, und Antworten von Eden: People+Planet auf die beliebtesten Fragen unserer neon green-Nutzer zum Thema Wiederaufforstung zu erhalten. In diesem Blogartikel fassen wir die erhaltenen Antworten und die gewonnenen Erkenntnisse zusammen. Wir zeigen, wie das Pflanzen von Bäumen über die rein ökologische Wirkung hinaus auch das tägliche Leben der lokalen Gemeinschaften erheblich verbessern kann. Ihr findet hier auch ein Video, das Antworten und Filmmaterial von der Reise zusammenfasst, um euch mehr Transparenz zu bieten und euch die Möglichkeit zu geben, in unseren Mangrovenwald in Tudor Creek einzutauchen.

Hautnah dabei, mit den Füssen im Schlamm

Unsere Reise nach Kenia, um Beweise und Antworten von Eden: People+Planet zusammenzutragen, fand vom 7. bis 10. Oktober 2024 statt. Nach einem frühmorgendlichen Aufbruch und einer Bootsfahrt durch die dichten Mangrovenkanäle erreichten wir am 8. Oktober gegen 7 Uhr morgens Tudor Creek, unseren Plantagenstandort. Bei bereits drückender Hitze wurden wir vom Eden-Team und der lokalen Gemeinschaft herzlich empfangen.

Ein Mangrovenwald ist schlammig, und man muss spezielle Schuhe tragen, um die Sturzgefahr zu verringern. Um uns von Anfang an die besonderen Gegebenheiten der Umgebung anzupassen, schlug Eden vor, dass wir selbst Mangrovensetzlinge pflanzen. Es war eine herausfordernde Erfahrung, die uns grossen Respekt vor den örtlichen Pflanzer:innen einflösste, die das jeden Tag tun. Während wir durch den Schlamm wateten, Fragen stellten und Bilder für unsere neon green Community machten, wurde die Transformation dieses Ökosystems für uns drei sehr real.

Antworten sammeln

Während der zwei Halbtage vor Ort hatten wir Zeit, uns eingehend mit verschiedenen Aspekten der Wiederaufforstung und ihren Auswirkungen zu befassen. Nachfolgend findet ihr die Fragen der neon green Community und eine Zusammenfassung der Antworten von Eden, die einige unserer Zweifel aus dem Weg räumten.Wenn ihr die vollständigen Antworten der Vertreter:innen von Eden sehen möchtet, könnt ihr euch unser Video ansehen:

F: Was sind die grössten Bedrohungen für die von euch gepflanzten jungen Bäume und wie begegnet ihr diesen Herausforderungen?

Andrew, stellvertretender Regionaldirektor für Asien und Afrika: Eine der grössten Herausforderungen ist der Klimawandel, der das Risiko von Erdrutschen, Waldbränden, Überschwemmungen und anhaltenden Dürren erhöht hat. Diese unvorhersehbaren Veränderungen erschweren die Planung von Wiederaufforstungsmassnahmen. Glücklicherweise tragen naturbasierte Lösungen wie Renaturierung und klimafreundliche Landwirtschaft dazu bei, die Widerstandsfähigkeit der betroffenen Gemeinschaften zu stärken. Unser Ansatz legt den Schwerpunkt sowohl auf die Wiederherstellung von Landschaften als auch auf die Schaffung von Bedingungen, unter denen die Gemeinschaften diese Landschaften aufrechterhalten und schützen können.

F: Wie messt und dokumentiert ihr den Fortschritt von Edens Pflanzprojekten?

David, Mangroven-Wiederherstellungsmanager: Edens Ansatz zur Dokumentation umfasst ökologische, wirtschaftliche und Governance-Aspekte. Auf der ökologischen Seite haben wir ein robustes System, das langfristig wichtige Indikatoren verfolgt. Dazu gehören die Messung des Waldbedeckungsgrads, der Veränderungen der Biodiversität und der Bodengesundheit. Zum Beispiel bewerten wir alle sechs Monate die Überlebensraten. Wenn diese unter 70% fallen, setzen wir adaptive Managementpraktiken ein. Wir haben ermutigende Anzeichen beobachtet, wie z. B. eine Zunahme der Fisch- und Vogelpopulationen, was darauf hindeutet, dass sich die Umwelt erholt.

In wirtschaftlicher Hinsicht beobachten wir die Auswirkungen auf die lokalen Gemeinschaften, indem wir die Bewohner:innen zu Veränderungen ihrer Lebensumstände befragen. Die Beschäftigung durch Eden ermöglicht es den Einheimischen, Unternehmen zu gründen, ihre Ersparnisse zu erhöhen und sich an nachhaltigen Praktiken wie Fischerei und Bienenzucht zu beteiligen. Dies ist mehr als nur ein Job – es ist eine Investition in ein dauerhaftes, selbsttragendes Wirtschaftswachstum.

Andrew: Darüber hinaus messen wir Faktoren, die für jede Gemeinschaft und jedes Ökosystem einzigartig sind, wie z. B. den Zugang zu Bildung und die Beteiligung der Gemeinschaft an der Governance. Diese umfassende Nachverfolgung stellt sicher, dass wir eine dauerhaft positive Wirkung erzielen, die auf die Bedürfnisse der jeweiligen Landschaft zugeschnitten ist.

F: Könnt ihr einige Erfolgsgeschichten von lokalen Gemeinschaften erzählen, die an dem Projekt beteiligt sind?

David: Eine unserer liebsten Erfolgsgeschichten ist, wie die Beschäftigung durch Eden die Gemeinschaft gestärkt hat. Viele können sich jetzt Grundlegendes wie Schulgebühren und Gesundheitsversorgung leisten. Wir bieten auch eine Krankenversicherung an, die den Zugang zu hochwertiger Gesundheitsversorgung verbessert hat. Durch diese Arbeitsplätze schaffen wir einen positiven Kreislauf von Chancen und Unterstützung.

F: Was motiviert euch, an diesem Projekt zu arbeiten?

Joan, Country Director: Seit Generationen sind die Menschen, die in der Nähe der Mangrovenwälder leben, für ihren Lebensunterhalt auf diese Ökosysteme angewiesen. In den letzten Jahren hat die Beeinträchtigung der Ökosysteme jedoch zugenommen, da die Nutzung und Abholzung der Mangroven die natürliche Regeneration überstiegen hat. Da Eden weiss, dass die Gemeinschaft auf Mangroven angewiesen ist, um zu überleben, hat Eden sich mit ihnen zusammengetan, um die Mangrovenwälder wiederherzustellen und nachhaltig zu bewirtschaften. Wir sehen dies als eine Gelegenheit, ein bleibendes Vermächtnis zu hinterlassen – eine Fähigkeit innerhalb der Gemeinschaft, die Nutzung mit der Regeneration in Einklang zu bringen und sicherzustellen, dass diese Ressource für zukünftige Generationen erhalten bleibt.

F: Wie hält Eden die Interessengruppen auf dem Laufenden und welche Schritte werden unternommen, um Transparenz zu gewährleisten?

Joan: Transparenz ist für uns ein zentraler Punkt. Unsere Berichtsstandards stellen sicher, dass alle relevanten Daten mit den Interessengruppen geteilt werden, einschliesslich Sponsoren und Eden-Teammitgliedern in verschiedenen Büros. Gelegentlich können besondere Ereignisse zusätzliche Updates erfordern. Wenn beispielsweise ein Brand eine Aufforstungsfläche betrifft, erstellen wir einen Sonderbericht, in dem detailliert beschrieben wird, was zerstört worden ist und welche Wiederherstellungsmassnahmen erforderlich sind. Unser Ziel ist es, alle Beteiligten offen über unsere Mission zu informieren und sie einzubinden.

F: Eden verlagert den Fokus vom Baumpflanzen zum Landschaftsschutz. Warum dieser Wandel?

Andrew, stellvertretender Regionaldirektor für Asien und Afrika: In den letzten Jahren hat sich Eden von einem engen Fokus auf Wiederaufforstung zu einem breiteren, landschaftsbezogenen Wiederherstellungsansatz entwickelt. Durch diese Verlagerung können wir Projekte über längere Zeiträume planen – 15 bis 20 Jahre statt der üblichen 5 bis 10 Jahre. Diese umfassendere Vision ermöglicht es uns, forstwirtschaftliche Arbeit mit den Bedürfnissen der Gemeinschaft und der wirtschaftlichen Entwicklung zu verbinden, z. B. indem wir Landwirte mit Märkten verbinden und nachhaltige Wertschöpfungsketten schaffen. Wälder sind Teil grösserer Landschaften, zu denen auch landwirtschaftliche Flächen, städtische Gebiete und vieles mehr gehören. Durch einen landschaftsbezogenen Ansatz können wir eine nachhaltige Zukunft für ganze Regionen planen und so bewusste und dauerhafte Verbindungen zwischen Menschen und Landschaften schaffen.

F: In manchen Fällen kann sich die Natur von selbst erholen. Ist es immer sinnvoll, Bäume von Hand zu pflanzen, oder gibt es Fälle, in denen es besser ist, sie natürlich wachsen zu lassen?

Andrew: Bei Eden wägen wir ständig verschiedene Wiederherstellungsstrategien ab. Die Wiederherstellung ist komplex, und die besten Ergebnisse werden oft durch eine Kombination verschiedener Ansätze erzielt. In Mangrovengebieten kann es beispielsweise schnell zu einer Degradation kommen, sodass wir möglicherweise direkt eingreifen und Stecklinge oder Setzlinge pflanzen müssen. Danach übernimmt jedoch oft innerhalb von zwei oder drei Jahren die natürliche Regeneration, was zu einem deutlichen Wachstum und einer Zunahme der Artenvielfalt führt.

Wenn immer möglich, bevorzugen wir die natürliche Regeneration, da sie mit den eigenen Evolutionsprozessen des Waldes übereinstimmt. Unsere Aufgabe besteht darin, diesen Prozess in Gang zu bringen und Bedingungen zu schaffen, die es der Natur ermöglichen, im Laufe der Zeit unabhängig zu gedeihen. Diese Mischung aus Intervention und natürlicher Sukzession ist der Schlüssel zur langfristigen Nachhaltigkeit.

F: Wenn du auf einen eurer ältesten Standorte zurückblickst, wie hat er sich im Laufe der Zeit entwickelt? Welche anderen positiven Nebeneffekte hast du über die reine Wiederaufforstung hinaus beobachtet?

Andrew: Einige unserer ältesten Standorte befinden sich in Madagaskar, wo wir über viele Jahre hinweg die Vorteile der Renaturierung beobachten konnten. In Flussmündungen mit Mangroven beispielsweise ist der Bedarf an unseren aktiven Eingriffen zurückgegangen, da natürliche Prozesse eingesetzt haben. In wirtschaftlicher Hinsicht haben die renaturierten Mangroven den Fischfang wiederbelebt und ihn wieder zu einem profitablen Geschäft gemacht. In ökologischer Hinsicht beobachten wir mehrstufige Mangrovenbestände und eine erhöhte Artenvielfalt, einschliesslich Vogelarten, die in das Gebiet zurückkehren. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass das Ökosystem unabhängig gedeiht, was unser oberstes Ziel ist.

Ein Bekenntnis zur Transparenz

Unser Besuch in Kenia hat unser Engagement für Transparenz von neon green bekräftigt. Die Auswirkungen jedes gepflanzten Baumes vor Ort zu sehen, bestätigte uns, dass wir nicht nur in ökologischer, sondern auch in sozialer Hinsicht viel bewirken. Wir waren mit einem Rucksack voller Fragen und manchmal auch mit einem misstrauischen Blick abgereist und kehrten von den vor Ort beobachteten Auswirkungen hoch motiviert zurück.

Unser neon green-Nutzer Arnaud hat auch spontan seinen eigenen Bericht über die Reise verfasst und darüber, wie sie sein Bewusstsein für die Wirkung des neon green Kontos geschärft hat. Seinen Blogbeitrag könnt ihr hier lesen. Bitte beachtet, dass dieser Artikel weder von neon angefordert noch umformuliert wurde. Ihr lest Arnauds Worte, die lediglich für nicht französischsprachige Leser:innnen übersetzt wurden.

Wenn ihr weitere Beweise oder mehr Transparenz sucht: Ihr könnt in unserem Blog mehr über neon green erfahren oder diesen interessanten, wenn auch bereits etwas älteren, Forbes-Artikel lesen.

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