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10. Oktober 2024

Lass uns den Gender Investment Gap schliessen!

#Whoruntheworld?Girlswhoinvest!

Investieren ist ein wirkungsvoller Weg, um finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen. Es besteht jedoch nach wie vor ein erheblicher Geschlechterunterschied, wenn es ums Investieren geht, da Frauen weitaus weniger investieren als Männer. Dieser Unterschied ist nicht neu – und das sehen wir auch bei den neon-Nutzer:innen. Es geht dabei nicht nur um Einkommensunterschiede, denn das Ungleichgewicht ist tief in soziokulturellen Faktoren verwurzelt. In diesem Blogartikel werden wir uns die Gründe für diese Kluft genauer anschauen, die Stärken von Frauen beim Investieren beleuchten und praktische Schritte aufzeigen, die Frauen dabei unterstützen, selbstbewusst auf ihre Investitionsreise zu gehen. Schliessen wir diese Lücke gemeinsam!

Der Anspruch von neon war schon immer, eine Plattform zu schaffen, die alle gleichermassen bedient. Aber beim Investieren sehen wir einen enormen Gendergap, den wir überwinden müssen. Während unsere Nutzerbasis insgesamt ausgewogener wird – derzeit sind es 60% Männer und 40% Frauen, eine deutliche Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Verhältnis von 85/15 im Jahr 2018 –, sehen wir ein ähnliches Ungleichgewicht bei den Investment-Nutzer:innen. Heute sind nur 22% unserer aktiv investierenden Nutzer:innen Frauen, die restlichen 78% sind Männer. Dies widerspiegelt die weltweite und schweizerische Anlagewelt, wo Frauen seltener investieren als Männer. Es ist an der Zeit, die Gründe für diese Kluft zu ergründen. Noch wichtiger: Gemeinsam zu handeln, um diese Lücke zu schliessen!

2 exklusive UMushroom-Webinare nur für dich

Bevor wir darüber nachdenken, warum es dir als Frau wichtig sein sollte, Geld zu investieren, haben wir tolle Neuigkeiten! In Zusammenarbeit mit UMushroom veranstalten wir zwei exklusive Webinare, die dir das nötige Selbstvertrauen und Wissen für den Einstieg ins Investieren vermitteln. UMushroom ist eine transformative Plattform, die von den beiden langjährigen Finanzexpertinnen Dr. Luba Schoenig und Tonia Zimmermann geleitet wird. Umushroom bietet professionelle Tools, Bildungsressourcen und eine kollaborative Community, um dich auf jedem Schritt deiner Investitionsreise unterstützend zu begleiten. Egal, ob du Anfängerin bist oder deine Kenntnisse vertiefen möchtest, diese Webinare sind perfekt für dich:

📆 Webinar 1: «ABC des Investierens», 23. Oktober 2024, 18:30 Uhr

  • Die wichtigsten Punkte des Investierens verstehen
  • Wie man mit dem Investieren beginnt

📆 Webinar 2: «Mein 1. Portfolio bei neon», 30. Oktober 2024, 18:30 Uhr

  • Verschaffe dir einen Überblick über Anlageklassen und -instrumente
  • Erfahre, wie du mit neon dein eigenes Portfolio aufbauen kannst

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Frauen und Geldanlegen – warum du dich dafür interessieren solltest

Weltweit investiert weniger als eine von fünf Frauen regelmässig, verglichen mit einem Drittel der Männer (JP Morgan). Dieser Unterschied zeigt sich auch in der Schweiz: Nur 32% der Frauen legen einen Teil ihrer Ersparnisse in Aktien oder Fonds an, bei Männern sind es 48%. Der Grund dafür ist nicht, dass Frauen weniger sparen – 79% der Frauen können regelmässig Geld zur Seite legen –, aber sie sparen tendenziell eher konservativ (Sotomo). Mehr als die Hälfte der Frauen bevorzugen die Sicherheit eines Sparkontos, anstatt an der Börse zu investieren (Sotomo, Gothaer). Dass Frauen deutlich weniger investieren als Männer, ist nicht nur auf finanzielle Ungleichheiten zurückzuführen, sondern auch auf tief verwurzelte soziokulturelle Faktoren. Dadurch entgeht Frauen Vermögen, das sie durch frühere und höhere Investitionen hätten erlangen können. Schauen wir uns das mal genauer an.

Die 3 Lücken verstehen: Lohn-, Vorsorge- und Anlagelücke

Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern: In der Schweiz besteht nach wie vor ein deutlicher Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen. 2022 betrug die Differenz 9.5% (Bundesamt für Statistik). Dieses Lohngefälle führt zu weiteren Lücken, etwa zur Vorsorge- und Investitionslücke.

Vorsorgelücke: Wenn Frauen pensioniert werden, wird die Lohnlücke oft zu einer Vorsorgelücke, da ein Teil der Rente von deinem Lohn und der Anzahl der Berufsjahre abhängt. Die Mütter unter ihnen, die weniger gearbeitet haben oder gar ganz aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind, werden mit dem Multiplikatoreffekt konfrontiert sein: Eine noch grössere Vorsorgelücke. 42% der Frauen mit Kindern gaben an, für einige Jahre keine Beiträge für die berufliche Vorsorge gezahlt zu haben. Mütter haben also fast doppelt so häufig wie Väter Beitragslücken in der Vorsorge. Folglich sind Frauen mit Kindern überproportional von der Vorsorgelücke betroffen; nur 38% der Mütter geben an, keine Vorsorgelücke zu haben, gegenüber 67% der Männer (Sotomo).

Investitionslücke: Frauen haben oftmals ein geringeres verfügbares Einkommen für Investitionen als Männer. Dies hat zur Folge, dass eine beträchtliche Anzahl von Frauen das Gefühl hat, nicht genug Ersparnisse zu haben, um sinnvoll investieren zu können – etwa ein Drittel der Frauen im Vergleich zu nur einem Viertel der Männer (Sotomo) –, und sie werden weiter sparen anstatt zu investieren. Infolgedessen müssen Frauen auch die Opportunitätskosten tragen – sie erhalten keine Zinseszinsen, die sich aus ihrer früheren und höheren Investition ergeben hätten.

(Wahrgenommenes) mangelndes Finanzwissen

Der konservative Ansatz von Frauen beim Sparen und Investieren ist oft mit einem vermeintlichen Mangel an Finanzkenntnissen verbunden. Gemäss der Sotomo-Studie stufen 36% der Frauen ihre Finanzkompetenz als schlecht ein, während sich nur 20% selbstsicher fühlen. Männer haben hingegen tendenziell eine positivere Selbsteinschätzung, wobei 33% ihre Finanzkenntnisse als gut einschätzen.

Diese Selbsteinschätzung der Frauen stimmt nur bedingt mit der objektiven Überprüfung des Finanzwissens überein. Bei dieser haben 73% der Frauen mindestens zwei der gängigen «Top-3»-Fragen zum Finanzwissen richtig beantwortet, bei den Männern waren es 89%. Laut einer Studie des ZEW (Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung) lässt sich rund ein Drittel dieses Gendergaps beim Finanzwissen mit dem geringeren Selbstvertrauen der Frauen erklären.

Der Sotomo-Studie zufolge ist ein Hauptgrund für dieses mangelnde Finanzwissen und -vertrauen die herkömmliche Rollenverteilung zwischen den Partnern. Auch heute noch übernehmen in Schweizer Haushalten Männer häufiger Finanzentscheide und Verwaltungsaufgaben. Frauen hingegen konzentrieren sich oft mehr auf die Haushaltsaufgaben, die Organisation des Alltags, die Kinderbetreuung und die Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen. Auch wenn diese harte Wahrheit schwer zu akzeptieren ist, ist die aktuelle Situation nicht verwunderlich: Erst seit 1988 dürfen verheiratete Schweizerinnen ein eigenes Bankkonto eröffnen, ohne die Einwilligung ihrer Ehemänner einzuholen.

Die Finanzbranche inklusiver gestalten

Die Finanzbranche war bisher männerdominiert, deren Marketing- und Kommunikationsstrategien oft auf Männer ausgerichtet waren. Tatsächlich geben laut einer Studie von BNY Mellon fast 9 von 10 Vermögensverwaltern (86%) an, dass ihr Standard-Anlagekunde in der Regel ein Mann ist. Darüber hinaus geben drei Viertel der Vermögensverwalter (73%) an, dass die Anlageprodukte ihrer Organisation historisch auf Männer ausgerichtet waren (BNY Mellon). Infolgedessen stossen Frauen häufig auf Finanzprodukte und -dienstleistungen, die weniger auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Dies kann sie davon abhalten, sich auf Finanzinstitute einzulassen oder Anlagemöglichkeiten zu erkunden.

Doch diese Dynamik beginnt sich zu verschieben. Immer mehr Finanzinstitute lancieren Kampagnen und Initiativen, die speziell auf die besonderen finanziellen Herausforderungen von Frauen abzielen (und wir freuen uns sehr darüber!). Auch wenn es noch viel zu tun gibt, tragen diese positiven Veränderungen dazu bei, dass die Finanzbranche inklusiver und für Anlegerinnen attraktiver wird. Was passiert, wenn Frauen tatsächlich investieren? Einfach weiterlesen.

Was passiert, wenn Frauen investieren?

Wenn Frauen investieren, sind sie tendenziell risikoscheuer. Dieser (eher) vorsichtigere Ansatz veranlasst Frauen häufig dazu, eine langfristige Anlagestrategie zu verfolgen. Diese ist zwar umsichtig, kann aber das Potenzial für höhere Renditen, die mit einer ausgewogeneren Risikostrategie einhergehen, einschränken. Diese langfristige Perspektive kann aber auch eine Stärke sein. Anlegerinnen sind oft weniger vom Auf und Ab der Börse irritiert und halten auch in volatilen Zeiten an ihren Anlagezielen fest (Axis Investmentfonds).

Frauen erzielen beim Anlegen auch tendenziell eine höhere Performance: Frauen hatten 2023 im Direktvergleich eine um 0.5% bessere Portfolio-Performance als Männer (ING-Studie). Sie neigen auch dazu, vorrangig Investitionen zu tätigen, mit denen sie sich identifizieren können, etwa solche mit starken ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung).

You can be investing queens, smart and keen (if you’re above eighteen!)

Diese Statistiken sind nicht nur Zahlen, sondern stellen echte Herausforderungen dar, denen sich Frauen stellen müssen, um ihre finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen. Aber die gute Nachricht ist, dass diese Herausforderungen nicht unüberwindbar sind. Mit dem richtigen Wissen und den passenden Werkzeugen können und sollen Frauen ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand nehmen. Also: Es ist Zeit, dich darauf zu konzentrieren, was du dafür tun kannst. Hier sind fünf Schritte, um deine Reise als Anlegerin zu beginnen.

In 5 Schritten mit dem Investieren starten

Schritt 1: Budget ermitteln

Bevor du anlegst, solltest du wissen, wie viel du monatlich bequem zur Seite legen kannst. Falls du das noch nicht getan hast, erhältst du mit unserem Blog zur Finanzplanung einen guten Überblick über deine Finanzen. Mit einem guten Finanzplan kannst du vermeiden, dich zu sehr zu übernehmen und dich nachhaltig für deine Anlageziele einzusetzen.

Schritt 2: Schreibe deine Anlageziele auf

Wenn du weisst, wie viel du investieren kannst, ist es wichtig, dir klare Anlageziele zu setzen. Möchtest du für die Altersvorsorge sparen, eine Anzahlung auf ein Eigenheim oder ein finanzielles Polster für Notfälle aufbauen? Als Nächstes solltest du dir Gedanken über deine Risikobereitschaft machen. Wenn du z. B. ein geringeres Risiko bevorzugst, setzen viele Anleger:innen beispielsweise auf breit angelegte ETFs, die eine langfristige Diversifizierung bieten. Wenn du dich sicher fühlst, ein höheres Risiko einzugehen, könntest du andere Möglichkeiten wie Aktien ausloten, die eventuell ein höheres Renditepotenzial bieten. Deine Ziele und dein Risikobewusstsein werden dich bei der optimalen Herangehensweise an deine Anlagestrategie leiten.

Wenn du mehr Orientierung bevorzugst, haben wir Partner, die dir bei diesen Fragen durch einen Robo-Advisor helfen – ein Service, der Computeralgorithmen verwendet, um dein Anlageportfolio automatisch zu erstellen und zu verwalten. Hier geht’s zu den Angeboten unserer Partner findependent oder Selma.

Schritt 3: Entscheide über deine Anlagen

Wenn du deine Ziele festgelegt hast, musst du die richtigen Anlagen auswählen, um deine Ziele zu erreichen und deiner Risikobereitschaft gerecht zu werden. Die Auswahl ist vielfältig – von Aktien bis zu Exchange Traded Funds (ETFs). Die oberste Regel lautet, zu diversifizieren: Achte beim Portfolioaufbau darauf, in verschiedene Anlageklassen zu investieren, um dein Risiko zu streuen. Wenn du immer noch denkst «Was zum Teufel ist ein ETF?», dann führt dich unser «ABCD… ETF?»-Blog durch die wichtigsten Begriffe des Geldanlegens.

Hast du dich für die richtige persönliche Anlage entschieden, solltest du einen Sparplan einrichten, der einmal im Monat automatisch in dein Portfolio einzahlt. Durch die Automatisierung deiner Anlagen sparst du nicht nur geistige Energie, sondern bleibst auch bei deinen langfristigen Sparzielen auf Kurs (eine klassische Win-win-Situation, deshalb bieten wir dir einen Sparplan an – alles zum Thema findest du hier).

Schritt 4: Anlagekonto eröffnen

Ohne Anlagekonto keine Investitionen, das ist klar. Bevor du aber ein Anlagekonto eröffnest, prüfe und vergleiche die Preise und lies das Kleingedruckte. Wir haben die harte Arbeit für bereits gemacht mit unserem Vergleich von Schweizer Anlagekonten.

Schritt 5: Leg. Einfach. Los. Und bleib auf Kurs!

Das Schwierigste am Geldanlegen ist oft der erste Schritt. Aber denk daran, du musst keine Expertin sein, um damit zu beginnen. Nutze die Werkzeuge, die dir zur Verfügung stehen, und fange klein an, wenn du noch nicht so sicher bist. Das Wichtigste ist, den Anfang zu machen. Auch wenn es nur 10 CHF sind, um auszuprobieren und zu sehen, wie sich der Markt verhält. Investieren ist ein langfristiges Engagement, und es ist entscheidend, dranzubleiben.

Schliessen wir die Lücke!

Bei der Schliessung des Gender Investment Gap geht es nicht um den prozentualen Anteil an unserer Nutzerschaft, sondern darum, Frauen zu befähigen, ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Bei neon setzen wir uns dafür ein, dir die Werkzeuge, Hilfsmittel und Unterstützung zur Verfügung zu stellen, die du für ein souveränes Investieren brauchst. Es ist an der Zeit, diesen ersten Schritt zu machen und damit anzufangen, die Zukunft zu bauen, die du verdienst. Schliessen wir diese Lücke – gemeinsam! ✊🏿✊🏻✊🏽

Nützliche Ressourcen bei neon

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Zitierte Quellen

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